Der Korpus einer hochwertigen Konzertgitarre wird in der Regel
aus Palisanderholz für Zargen und Boden sowie aus Fichten- oder
Rot-Zedernholz für die Decke gebaut. Besonders begehrt war für
Boden und Zargen der geschützte Rio-Palisander. Heute werden
verschiedene Mahagoniarten, Ovangkol, aber auch heimische Hölzer
wie Ahorn oder Kirsche für den Bau von Boden und Zargen
verwendet. Der Hals besteht meist aus Cedro, Ahorn oder
Mahagoni, das Griffbrett aus Ebenholz oder Palisander.
Die Gitarrensaiten sind auf der Bassseite (D-, A- und E-Saite,
gelegentlich auch die g-Saite) aus Nylonseide und mit Kupfer-
oder Silberdraht umsponnen, auf der Diskantseite aus massivem
Nylon. Seit einiger Zeit wird auch Polyvinylidenfluorid (PVDF)
benutzt (sog. Carbonsaiten). Das Material weist eine höhere
Dichte auf als Nylon, die Saiten sind daher bei gleicher Tonhöhe
dünner und somit "lebendiger" und reaktionsfreudiger.
Historische Gitarren werden zuweilen noch mit Darmsaiten
gespielt, die heutzutage aus Schafsdarm hergestellt werden.
Die ersten Konzertgitarren von heutiger Größe und Bauart finden
sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts in Spanien. Der Hals wird bei
diesen Instrumenten nicht mehr, wie heute noch bei
Streichinstrumenten üblich, nach der Fertigstellung des
Schallkörpers eingeschoben. Die wohl wichtigsten Gitarrenbauer
jener Epoche waren Antonio de Torres und Gaetano Guadagnini, ein
Verwandter des bekannten Geigenbauers. In Deutschland wurde die
Bauart nach Torres maßgeblich von Hermann Hauser (I) umgesetzt
und verbreitet.